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RAS TutorialsWissen auf den Punkt gebracht

Die RAS Tutorials erklären mit kurzen Videosequenzen viele Aspekte rund ums Schwenkbiegen.

 

Was ist eigentlich Schwenkbiegen?

Schwenkbiegen ist ein Fertigungsverfahren in der Metallbearbeitung und kommt beim Biegen von Blechen zum Einsatz.

Das Metallstück legt man dabei auf das Anschlagsystem und die Anschlagfinger positionieren das Blech auf der Biegelinie. Danach spannt die Oberwange mit ihrem Oberwangenwerkzeug das Blech gegen die Unterwange. Als nächstes schwenkt die Biegewange und biegt das Metallteil auf den programmierten Winkel. Zum Schluss öffnet die Oberwange und das Biegeteil kann mit dem gewünschten Winkel entnommen werden.

Bei welchen Biegeteilen eignet sich Schwenkbiegen besonders gut?

Beim Schwenkbiegen schwenkt die Biegewange auf den programmierten Winkel. Damit lassen sich nahezu beliebige Winkel ohne einen Wechsel der Werkzeuge biegen. Wo also eine flexible Fertigung mit kleinen Losgrößen gefragt ist, spielt Schwenkbiegen seine Stärken aus.

Einfaches Handling, schnelles Rüsten, hohe Oberflächenqualität, schnelle Biegefolgen, große Gestaltungsfreiheit und geringe Stückkosten ... Kriterien, die eindeutig für das Schwenkbiegen sprechen.

Schnelles Rüsten

Schnelles Rüsten ist ein ganz entscheidender Faktor bei der Frage, ob sich eine Schwenkbiegemaschine wirtschaftlich einsetzen lässt. Häufig beschränkt sich ein Werkzeugwechsel auf ein Umsetzen der Werkzeugsegmente entlang der Arbeitslänge. Bei Maschinen, die vermehrt im handwerklichen Umfeld zu finden sind, verwendet RAS ein Exzenter-Schnellspannsystem. Im industriellen Umfeld kommen automatische Klemmsysteme zum Einsatz. Bei sehr kleinen Losgrößen oder hohen und schweren Werkzeugen sollte man über einen automatischen Werkzeugwechsel nachdenken. Durch schnelles Rüsten eignet sich Schwenkbiegen auch für kleine Fertigungslose bis hin zu Stückzahl 1.

Einfaches Handling

Beim Schwenkbiegen von Kassetten bleibt das flächige Material auf dem Anschlagsystem liegen. Durch die Schwenkbewegung der Biegewange werden die meist kurzen Schenkel auf den programmierten Winkel gebogen. Anders als beim Gesenkbiegen muss das Werkstück also nicht nach oben geführt werden. Kleinere Biegeteile eignen sich ideal zum Bedienen von der Biegewangenseite. Großflächige Biegeteile sind ideal für das Biegen von der Rückseite der Maschine. Das einfache Handling macht Schwenkbiegen zur idealen Lösung speziell bei flächigen Biegeteilen.

UpDown-Schwenkbiegen mit Pendeln und Umfahren

Bei Schwenkbiegemaschinen, die nur nach oben biegen, sind die Bewegungen der Wangen und des Anschlags einfach und überschaubar. Deutlich komplexer sind Maschinen, die nach oben und unten biegen. Obwohl die Bewegungsabläufe komplex aussehen, muss sich der Anwender überhaupt nicht damit auseinandersetzen. Die Bendex Programmiersoftware programmiert diese Abläufe komplett automatisch und visualisiert das UpDown-Schwenkbiegen mit Pendeln und Freifahren in einer 3D-Simulation.

UpDown-Schwenkbiegen mit einer oder zwei Biegewangen

Manche UpDown-Schwenkbiegemaschinen haben eine Biegewange, andere zwei Biegewangen. Wir erklären, wann die eine oder die andere Bauweise zum Einsatz kommt.

Radien biegen

Beim Schwenkbiegen kann das Biegen von Radien auf unterschiedliche Weise erfolgen. Ist immer derselbe Radius gefragt, bringt ein speziell gefertigtes Radiuswerkzeug die schnellsten Resultate.

Deutlich häufiger kommt jedoch das sogenannte Stepbiegen zum Einsatz. Damit lassen sich scharfkantige Biegungen und Radien in einem Ablauf kombinieren. Durch ein Aneinanderreihen kurzer Biegesegmente entstehen die Radien. Sonderwerkzeuge sind hierfür nicht nötig.

Schwenkbiegen von Edelstahl und beschichteten Materialien

Mit Schwenkbiegen lassen nicht nur Stahlbleche oder verzinkte Bleche kanten, sondern diese Technologie eignet sich hervorragend für eine Vielzahl von besonderen Materialien. Bei Edelstahl kommt es häufig auf ein perfektes Oberflächen-Finish an. Abdrücke oder Kratzspuren auf den Sichtflächen sind daher unbedingt zu vermeiden. Hier spielt das Schwenkbiegen eine seiner Stärken aus. Kratzfreies Biegen ist natürlich auch bei farblich vorbeschichteten Blechen ein großes Thema. Bei solchen Anwendungen kann man auf den Oberflächenschutz meist nicht gänzlich verzichten, aber dünnere und leicht lösbare Schutzfolien wählen.

Schwenkbiegen von Lochblech, Streckgitter, Sandwichmaterial, Warzenblech

Beim Schwenkbiegen von gelochten Blechen spannt die Oberwange das Blech zunächst gegen die Unterwange. Damit kann es im Biegeablauf nicht verrutschen und die gewünschten Schenkelmaße lassen sich präzise und wiederholgenau erzielen. Ähnlich verhält es sich auch bei Streckgitter. Spannt man immer auf den Knotenpunkten, lassen sich auch bei diesem Material relativ wiederholgenaue Biegewinkel erzielen.

Bei Metallfassaden kommen häufig Sandwichmaterialien zum Einsatz.

Hier werden vorab Kerben an den späteren Biegelinien ins Material eingefräst. An den Kerben lässt es sich sehr scharfkantig biegen. Obwohl der Kraftaufwand gering ist.

Auch Warzen-, Tränen- oder Riffelblech eignen sich bestens für das Biegen mit der Schwenkbiege-Technologie.